Bei einer Reise durch Nordvietnam gehört ein Besuch der 'Halong Bay' einfach dazu. Die 'Halong Bay' ist eines der sieben Naturwunder der Welt und seit 1994 ein UNESCO-Weltkulturerbe. Allerdings ist die 'Halong Bay' nicht die einzige sehenswerte Bucht im Golf von Tonkin.
Das 'Weltkulturerbe Halong-Bucht' besteht eigentlich aus drei benachbarten Buchten: der 'Halong Bay', der 'Lan Ha Bay' und der 'Bai Tu Long Bay'. Dabei ist die 'Halong Bay' zweifellos die berühmteste und meistbesuchte dieser dreien.
Geographisch gesehen, sind alle drei Buchten ein und dasselbe. Die 'Bai Tu Long Bay' und die 'Lan Ha Bay' sind eigentlich ein Anhängsel der 'Halong Bay', liegen aber in verschiedenen Provinzen. - Da die 'Bai Tu Long Bay' sowie auch die 'Lan Ha Bay' von Touristen weniger besucht werden, sind die beiden Buchten noch unberührter, wilder und abgeschiedener als die 'Halong Bay'. Die 'Lan Ha Bay' ist um einiges kleiner als die 'Halong Bay', die 'Bai Tu Long Bay' hingegen nimmt ganze drei Viertel des Weltkulturerbes der 'Halong-Bucht' ein. In der 'Bai Tu Long Bay' verkehren eindeutig viel weniger Touristenboote als in der berühmten Nachbarsbucht.
Das ist auch der Grund, wieso wir uns für die 'Bai Tu Long Bay' entschieden haben. Diesbezüglich wurden wir auch überhaupt nicht enttäuscht: Ab und zu begegnete man einer anderen Dschunke, und das war's dann auch schon. Auf Kreuzfahrtschiffe trifft man hier sowieso nicht, da die 'Bai Tu Long Bay' viel weniger tief als die 'Halong Bay' ist und deshalb nur von Holz-Dschunken mit geringerem Tiefgang befahren werden kann.
Wir haben bei 'Indochina Travel' eine Tour mit Übernachtung gebucht, da wir den Sonnenunter- und -aufgang in der Bucht erleben wollten.
Grundsätzlich war diese Tour auch sehr eindrücklich und schön, ist doch die Landschaft mit den 1969 zum Teil mehrere hundert Meter aus dem Meer ragenden üppig grün bewachsenen Kalksteinfelsen einfach grossartig. Wir sind froh, dass wir dies erleben durften. Jedoch haben wir wieder mal feststellen müssen, dass solche Gruppenreisen mit Gruppenaktivitäten einfach nicht unser Ding sind. Gemeinsames Miteinander mit gemeinsamem Kanufahren, gemeinsamen Strandaktivitäten, gemeinsamen Wanderungen mit gemeinsamen Erkundungen sind uns ebenso unangenehm wie gemeinsames Nachtessen und der sich daraus ergebende gezwungene Small-Talk. Ich bin da wohl noch etwas empfindlicher als Re und fühle mich bei solchen Sachen schnell unwohl. Die Landschaft war zweifellos unbeschreiblich schön, der ganze Rest jedoch eher eine Qual für mich. So war ich auch froh, als ich meine Fotos im Kasten und wieder festen Boden unter den Füssen hatte...
Was uns aber wirklich gestört hat an der ganzen Tour war, dass wir bei der Busfahrt Richtung Halong Bay bei einer riesigen Perlenzuchtfarm einen längeren Halt einlegten. Es wurde uns kurz demonstriert, wie die Perlen gezüchtet werden, bevor wir dann in eine riesige Verkaufshalle geschleust wurden, wo man alle möglichen Perlen, gross-klein-dick-dünn, golden oder silbrig eingefasst, kaufen konnte. Bei der Rückfahrt war dann derselbe Zirkus nochmals, diesmal mit einer grossen Souvenir-Shopping-Halle. Das hat mich wirklich gestört! Und das lag nicht an 'Indochina Travel'. Nein; alle Busse machten etwa zur gleichen Zeit Halt an diesen Abzocker-Stationen, der Busparkplatz war berstend voll...
Der Name ' 'Vinh Ha Long' 'bedeutet 'Bucht des untertauchenden Drachen' im Gegensatz zu 'Thang Long' ('aufsteigender Drache', dem alten Namen von Hanoi). Der Legende nach entstand die Bucht durch einen Drachen, einem 'Long', der nahe am Meer in den Bergen lebte. Als er zur Küste lief, zog er mit seinem Schwanz tiefe Furchen in das Land, das vom Meer überflutet wurde, nachdem der Drache ins Wasser abgetaucht war.
Der Name 'Ha Long' verbindet die Geschichte der Drachen mit dem Kampf der Vietnamesen gegen Invasoren. Nach der Gründung Vietnams wurde das Land von ausländischen Feinden angegriffen. Der Gott 'Ngoc Hoang' schickte die Drachenmutter und ihre Drachenkinder zur Erde, um den Vietnamesen im Kampf gegen die Feinde zu helfen. Als die feindlichen Schiffe die Küste stürmten, spuckten die Drachen sofort zahlreiche Juwelen aus. Diese Juwelen verwandelten sich plötzlich in kleine und große Felseninseln und verbanden sich zu einer festen Zitadelle. Die Feindschiffe wurden zerstört.
Nach dem Sieg sahen die Drachen, dass es hier nicht nur schöne Landschaften gab, sondern die Menschen fleissig waren und sich gegenseitig halfen. Deshalb kehrten die Drachenmutter und ihre Drachenkinder nicht in den Himmel zurück, sondern blieben auf der Erde, wo die Schlacht stattfand, um die Menschen in 'Dai Viet' (Groß-Vietnam) für immer zu beschützen. Der Ort, an dem die Drachenmutter landete, hieß 'Ha Long', und der Ort, wo die Drachenkinder neben der Drachenmutter landeten, hiess 'Bai Tu Long'. Die durch die Drachenschwänze aufgewirbelten Wellen hiessen 'Bach Long Vi' – die heutige Halbinsel 'Tra Co'. Wikipedia 2024
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durch die 'Halong Bay' und die 'Bai Tu Long Bay'
an Bord der 'Dschunke'