Ein strahlender Tag! Ich geniesse das ausgiebige 'Glenferrie-Frühstück' und drehe anschliessend ein paar Runden in 'Kirribilli', um Fotos von diesem Stadtteil zu machen. Hier werde ich die nächsten zwei Wochen verbringen. Die 'Jacarandas' sind noch nicht in voller Blüte wie in Brisbane, aber ich denke, bald werden die Bäume auch hier in üppigem Violett erstrahlen.
Via Kirribilli Boardwalk, Milsons Point und Luna Park spaziere ich zur 'Lavender Bay' und zum 'Wendy's Secret Garden'. Dieser Garten ist ein kleines, grünes Juwel mit Aussicht auf die Sydney Harbour Bridge. Nicht viele Touristen verirren sich hierher. Ausser ein paar Chinesen-Gruppen - die sind einfach überall! Hier im Garten schreibe ich mein Tagebuch, und es wird mir erst richtig bewusst, dass ich nun tatsächlich wieder in Sydney bin! Es ist wundervoll!
Mit der Fähre fahre ich anschliessend von 'McMahons Point' zurück nach 'Milsons Point'. Von hier aus ist es ein Katzensprung der Promenade entang - mit der unglaublichen Aussicht auf die Skyline und auf das Opernhaus - bis zurück zu meinem Hotel.
Ich hole mein Stativ, denn ich möchte den heutigen Sonnenuntergang von einem der Strände beim 'Taronga Zoo' aus fotografieren. Mit der Fähre fahre ich rüber zum Zoo und suche dann eine geeignete Stelle am 'Athol Beach', wo ich mich einrichte.
Der Sonnenuntergang ist toll, ich bin entzückt! Es fällt mir, wie so oft, schwer zusammenzupacken, bevor die Sonne ganz verschwunden ist. Aber ich muss leider los, um die letzte Fähre zu erwischen!
Aber wo ist diese letzte Fähre? Ich habe mich doch tatsächlich in der Zeit geirrt, da in Sydney die Sommerzeit gilt, in Brisbane jedoch nicht. Mist, nun bin ich eine ganze Stunde zu spät! Dummerweise ist auch der Zoo, welcher sich in einer grosszügligen Parkanlage befindet, bereits geschlossen. Darum fährt auch kein Bus mehr... Nun bin ich also mitten in einem Nationalpark ohne Bus- und Fährverbindung und bei inzwischen vollkommener Dunkelheit.
Mein Handyakku hat noch genau 9 Prozent, als ich versuche den schnellst möglichen Weg zu einer Bushaltestelle ausserhalb des Nationalparks zu finden. Etwa zwei Kilometer entfernt würde ein Bus nach Kirribilli fahren. Ich mache mich auf den Weg. Natürlich ist die Sonne inzwischen ganz untergegangen, und es ist schwarze Nacht im grossen Park. 'Google Maps' weist mir den Weg. Endlich komme ich in der Zivilisation an und überlege, ob ich nun mit meinen inzwischen 6 Prozent Akku einen Uber rufe (was ich noch nie gemacht habe und evtl. gar nicht kann...) oder ob ich weiterhin mit Hilfe von 'Google Maps' zur angegebenen Bushaltestelle laufe, mit der Hoffnung, der Akku möge bis zum Schluss durchhalten. Ich entscheide mich für das zweite. Doch der Akku macht bereits bei 5 Prozent schlapp, und mein Handy schaltet sich aus. Mann, so ein Mist! Ich versuche, mich weiterhin irgendwie zu orientieren. Aber die kleinen dunklen Quartierwege, all diese Sackgassen - wie ausgestorben am Sonntagabend - erscheinen mir wie ein Labyrinth. Bald habe ich weder eine Ahnung wo ich bin, noch wo ich hin soll. Natürlich finde ich meine Bushaltestelle ohne Natel nie! Langsam werde ich etwas panisch... Rund fünf Kilometer irre ich durch diese leeren Gassen bis ich endlich von weitem Lichter sehe. Es sind die Lichter von Mosman. Mosman! Das liegt ja weit in der anderen Richtung! Aber hier hat es eine Bushaltestelle, und die Busse fahren! Zwar muss ich in die Stadt nach 'Wynyard' fahren, was mir aber ziemlich egal ist. Von 'Wynyard' ist es einfach, heim nach 'Kirribilli' zu gelangen...
Das war ja wieder mal typisch, denke ich. Sowas passiert immer nur mir... - Zum Glück komme ich bald im Hotel an und kann erleichtert - aber immer noch etwas geschockt - ins Bett fallen!
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KIRRIBILLI
KIRRIBILLI BOARDWALK, MILSONS POINT UND LUNAPARK
LAVENDER BAY MIT WENDY'S SECRET GARDEN
SUNSET: BREADLEYS HEAD