Es regnet in Strömen, als wir den Hausschlüssel drehen, um uns auf den Weg nach Kanada zu machen. Diesen 'Hausschlüssel-Dreh-Moment' empfinde ich jedes Mal als eine ganz grosse Befreiung; irgendwie ein Mischmasch aus dieser grenzenlosen Sehnsucht nach der Fremde, dem Abenteuer sowie dem Loslassen der Anspannung der vergangenen Tage. - Nun gibt's kein Zurück mehr. Keine Unsicherheit, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Keine Zweifel und keine Fragen. Nur noch jenes wunderbare Gefühl, dass jetzt - genau jetzt - diese wundervolle Reise beginnt!
Aufgrund von Covid und dem Chaos an allen Flughäfen sind wir entsprechend früh dran. Wir haben vier Stunden am Flughafen Zürich eingeplant. Uns überrascht deshalb, dass wir lediglich eine knappe Stunde für die Gepäckaufgabe und die Sicherheitskontrolle brauchen, und dies, obwohl das Flughafen-Personal an diesem Tag für bessere Arbeitsbedingungen streikt.
Wir starten bei Regen, fliegen dann über Grönland, das Eismeer sowie über die Kanadischen Rockies. Für die Aussicht über Vancouver's Skyline sitze ich leider auf der falschen Seite, obwohl ich mich doch vorher schlau gemacht habe, welches dann die 'bessere' Seite sein soll. In Vancouver scheint die Sonne, und es ist richtig warm!
Am Flughafen in Vancouver findet man sich problemlos zurecht. An der Train-Station kaufen wir uns am Automaten eine 'Compass-Card' mit einem Guthaben von $ 20.--. Fast die meisten grossen Städte bieten mittlerweilen solche Smart-Cards an, welche die Fahrt mit den verfügbaren öffentlichen Verkehrsmitteln wesentlich vereinfachen. Mit dem Zug fahren wir in die Stadt zur 'City Center Station', dabei wird unsere Compass-Card mit $ 8.-- belastet.
Zu Fuss gehen wir die Robson Street entlang zu unserem Hotel 'Barclay'. Hier bekommen wir bereits einen ersten Eindruck davon, wie multikulturell und weltoffen Vancouver ist. Es sind vorwiegend asiatische Einwanderer und Touristen, die diese Gegend bevölkern. Dementsprechend vielseitig ist auch das Angebot an Restaurants und Imbiss-Buden.
Was mich etwas verwundert ist die Hitze hier in der Stadt. Es ist feucht und drückend schwül, wie ich es in Kanada nicht erwartet hätte.
Im kleinen chinesichen Laden kaufen wir Wasser und einige Snacks - wichtig für jeden Hotelaufenthalt ohne Restaurant oder Minibar. Wir richten uns im winzigen Zimmer des Stadthotels ein. Mir gefällt es gut hier, da das Hotel einfach mitten in der Stadt liegt. Re dagegen ist nicht sonderlich begeistert, er hätte sich alles etwas grösser, komfortabler und vor allem auch sauberer gewünscht.
Mit dem 'Seabus' fahren wir von der Waterfront zur anderen Seite des Hafens nach North Vancouver, genauer gesagt zum Lonsdale Quay. Hier soll jeweils samstags der 'Shipyards Night Market' mit Live-Music, Food-Trucks und vielem mehr stattfinden. Und ausserdem soll man von hier drüben eine tolle Aussicht auf die Skyline haben. Ja, dies wird heute mein Sunset-Spot!
Aber weit gefehlt! Kein 'Night Market' weit und breit, und ein grosses, rostiges Frachtschiff verdeckt die Aussicht vom 'Burrard Dry Pier' auf die Skyline. - Ob dies der Grund ist, dass ich etwas frustriert bin, oder ob es daran liegt, dass mein Hals unangenehm kratzt, und dass ich mich etwas fröstle?
Im 'Tap & Barrel' esse ich meinen ersten Canadian Hamburger, schmeckt sehr gut!
Mit ein paar unbefriedigenden Sunset-Fotos fahren wir mit dem Seabus wieder zurück nach Vancouver. Nach einem kurzen Fussweg sind wir dann auch bereits wieder in unserem Hotel, wo wir müde uns Bett fallen. Gute Nacht!
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FLUG ZÜRICH-VANCOUVER
LONESDALE QUAY - BURRARD DOCK DRY PIER