Bärenalarm! - Heute klingelt der Wecker bereits um 5.30, denn wir haben eine 'Schwarzbären-Tour' für 07.00 Uhr gebucht, Treffpunkt 6.30 Uhr bei 'Ocean Outfitters', direkt neben unserem Hotel. Hier hat man die Wahl, mit einem schnittigen Zodiac oder mit einem eher gemächlichen, gedeckten Boot rauszufahren. Als wir sehen, dass die Zodiac-Leute sich in dicke, wasserfeste Anzüge samt Füsslingen quetschen und Taucherbrillen anziehen müssen, sind wir sehr froh, uns für die 'trockene' Boot-Variante angemeldet zu haben. - Es ist kalt und garstig am diesem frühen Morgen. Wir fahren los aufs Meer und kurven zwischen den vielen kleinen Inseln im 'Qlayquot Sound' umher, die anfangs noch ziemlich im Nebel liegen. Mit der Zeit lichtet sich der Nebel ein wenig, was die Sicht zu den Inseln und zu den Bären etwas besser macht. Vancouver Island ist ein idealer Ort zur Bärenbeobachtung, denn die Insel hat eine der größten Bärenpopulationen weltweit.
Es sind die Schwarzbären, die wir hier rund um Tofino finden können. Auf Vancouver Island leben ungefähr 7000 Schwarzbären. Hier finden sie den idealen Lebensraum; an den Küsten wartet jeden Tag ein reichhaltiges Schlemmermenu auf sie. So kann man die Tiere sehr gut bei der Suche nach Nahrung beobachten, wenn sie die dichten Inselwälder verlassen, um am Strand unter den grossen Kieselsteinen nach Krebsen und anderen Meerestieren zu suchen. – Bald schon sichtet unser Guide – ein sehr junger Kanadier – den ersten Schwarzbären. Unter Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstandes zu den Ufern können wir während den zwei Stunden auf verschiedenen Inseln insgesamt fünf Schwarzbären beobachten, davon auch eine Mutter mit einem kleinen Bärenkind. Die Tour hat sich definitiv gelohnt.
Anschliessend, im 'Harbourview Coffeehouse', gönnen wir uns heute unseren ersten Kaffee. Leider ist das Wetter immer noch ziemlich ungemütlich, weshalb wir den Kaffee leider nicht auf der schönen Terrasse (mit Aussicht aufs Meer) geniessen können.
So frühes Aufstehen fordert Erholung! Deshalb suchen wir erneut unser Hotelzimmer auf, um noch etwas auszuruhen.
Später machen wir uns auf den Weg in den 'Pacific Rim Nationalpark'. Hier wandern wir den 'Rainforest Figure Eight Loop', 3.2 km durch die eindrückliche Natur des Regenwaldes. Das immer noch sehr feuchte und rauhe Wetter finde ich zwar nicht wirklich angenehm, es passt aber bestens zu dieser Rundwanderung.
Dass die Wanderung zum 'Cox Bay Lookout' alles andere als einfach ist, habe ich bereits im Vorfeld gelesen. Deshalb ist diese Route auch in keiner Wander-App verfügbar, und es führt kein eindeutiger, beschilderter Weg hoch zum Aussichtspunkt. Wir treffen ein paar junge Frauen, die direkt aus dem Dickicht am südlichen Ende der Cox Bay kraxeln. Sie erzählen uns von Kletterpartien und von schlammigen und rutschigen Wegen, aber machbar sei es! Also los, bezwingen wir den Cox Bay Hügel! - Der Weg hat es wirklich in sich, und an einigen Stellen muss ich tatsächlich klettern oder mich auf allen Vieren fortbewegen. Hochklettern geht ja noch... an den Rückweg mag ich gar nicht erst denken! - Oben angekommen hat man wirklich eine wundervolle Aussicht. Leider ist das Wetter gar nicht ideal, trotzdem hat es sich gelohnt (an den Abstieg denke ich immer noch nicht...). Wie unbeschreiblich schön muss hier die Aussicht sein, wenn die Sonne scheint, und wenn man über die ganze Inselwelt, über die Wälder und über die wilden Strände blicken kann... - So lange ich auch versuche, den Abstieg herauszuzögern, einmal muss ich ja trotzdem wieder runter von hier. Ja, der Abstieg ist nichts für schwache Nerven! Vor allem, da bei diesem feuchten Wetter alles glitschig und schlammig ist. Aber mit kleinen bedachten Schritten komme ich dann endlich unten an. - Was für ein schönes Erlebnis diese kurze Wanderung doch war!
Man kann nicht im Hotel 'The Inn At Tough City' wohnen, ohne nicht wenigstens einmal die berühmten kanadischen Sushis probiert zu haben. Also, das heisst, Re probiert! Ich selber kann nichts essen, das keine Beine und kein Fell hat - Fischstäbchen sind da die Ausnahme! Re bestellt sich also Sushis und ich meinerseits vegetarische Tempura. Die Sushis sollen vorzüglich sein, was für mich schwer vorstellbar ist.
Für den Sonnenuntergang fahren wir anschliessend erneut zum schönen 'Chesterman Beach', mit der Hoffnung, der weisse Schaum möge heute verschwunden sein. Aber leider ist dem nicht so. Ja, das ist halt Natur, kann man nichts machen. Es ist wirklich kalt an diesem August-Abend, und wir sind froh über Mütze, Faserpelz und Handschuhe!
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TOUR ZU DEN SCHWARZBÄREN
RAINFOREST LOOP, PACIFIC RIM NATIONALPARK
COX BAY LOOKOUT UND COX BAY BEACH
SUNSET: CHESTERMAN BEACH